Thurgauer Landwirt baut jetzt Trüffel an

Publiziert

Hörhausen TGThurgauer Landwirt baut jetzt Trüffel an

Der Thurgauer Jürg Truninger sammelt per Crowdfunding Geld für seine Trüffelplantage. 700 mit Trüffelsporen geimpfte Bäume hat er bereits gepflanzt.

taw
von
taw

«Ich habe immer schon gerne Trüffel gegessen», erzählt Jürg Truninger aus dem thurgauischen Hörhausen. Vor etwa einem Jahr kam er dann durch einen Kollegen auf die Idee, die edlen Pilze selber anzubauen. Für das Projekt spricht für Truninger auch, dass kein Dünger eingesetzt werden muss und die Trüffel-Plantage zahlreichen Vögeln und Kleinstlebewesen einen Lebensraum bietet.

Im April vergangenen Jahres entnahm der 35-Jährige Bodenproben auf der zukünftigen Trüffelplantage. Danach zäunte er 60 Aren Land ein, um die Bäume vor Wildfrass zu schützen. Schliesslich brachte er zehn Tonnen Kalk aus. «Ist der Boden nicht kalkhaltig, wächst kein Trüffel», so Truninger. Ideal sei auch eine gewisse Hangneigung, um Staunässe zu verhindern. Auch die ist bei Truningers Plantage gegeben.

Mindestens vier Jahre Geduld

Im Oktober 2014 haben er und sein Vater dann 700 Trüffelbäume gepflanzt: «Eichen, Buchen, Haseln und Schwarzkiefern», so Truninger. Bei 600 Bäumen wurden die Wurzeln mit Sporen des Burgundertrüffels (Tuber uncinatum) geimpft, bei 100 Bäumen mit dem Wintertrüffel (Tuber brumale).

Weil die Jungbäumchen viel Wasser brauchen, hat Truninger eine Sprinkleranlage montiert. Bisher hat er zwischen 20'000 und 30'000 Franken investiert. Doch bis die kulinarischen Bodenschätze spriessen, braucht es noch sehr viel Geduld: «Das dauert noch mindestens vier Jahre – es kann aber auch zehn dauern», so Truninger. Eine Garantie, dass überhaupt Trüffel wachsen, hat man laut Truninger dennoch nicht: «Es ist zwar selten, aber es gibt Plantagen, bei denen kein Trüffel gewachsen ist.»

Der Pflegeaufwand bis zum Ertragseintritt ist sehr hoch. Mindestens fünf Mal im Jahr muss die Erde um die Trüffelbäume gelockert und von Unkraut befreit werden. Wenn alles klappt, dürfte sich die Investion aber lohnen: Ein Kilo Burgundertrüffel kostet laut Truninger aktuell um die 700 Franken.

Baum-Paten gesucht

Um sein Projekt voranzutreiben, sucht Truninger über die Fundraising-Plattform 100days.net Geld.

Supporter gehen dabei nicht leer aus: Bei einer Spende von 50 Franken wird man von Truninger als Dank zum Trüffelfondue eingeladen. Bei 150 Franken ist man Trüffelbaumpate und an einen Event eingeladen, bei dem es nebst einem Essen mit Trüffeln auch mit Hunden auf Trüffelsuche geht. Bei 700 Franken ist man Trüffelbaumpate, kann zwei Events zu zweit besuchen und erhält an jedem Event 100 Gramm Burgundertrüffel.

Die Daten für die Events sind bereits gesetzt. Weil es mit dem eigenen Trüffel noch etwas dauern wird, werden hier Thurgauer Trüffel verköstigt, die ein Freund von Truninger gesammelt hat.

Deine Meinung